Will ich wirklich wissen, was unter meinem Teppich so alles rum liegt?
Aufräumen in meinem Innersten? Unter meinem Inneren Teppich?
Ist das, was unterm Teppich liegt, da nicht vielleicht ganz gut aufgehoben?
Die Begegnung mit uns selbst.
Ich erlebe in meinen Coaching-Sessions oft, dass Klienten in unserer Arbeit mit ‚unliebsamen‘ Gefühlen und Emotionen in sich selbst konfrontiert werden. Unliebsam, weil uns von klein auf beigebracht wird, dass bestimme Emotionen „schlecht“ sind.
Wut? Ärger? „Geh in Dein Zimmer und komm erst wieder raus, wenn Du Dich beruhigt hast“ (oder auf andere Weise „soziale Bestrafung“ und „Liebesentzug“ bei Wut & Ärger?)
Traurigkeit? „Ach ist doch nicht so schlimm! Indianer kennt keinen Schmerz.“
Nur: je öfter diese Emotionen verdrängt werden (was grds. eine gesunde Schutzfunktion der Psyche ist!), je öfter der „Deckel draufgehalten wird“, desto stärker wird die Wucht und Energie dieser eingesperrten Emotionen.
Eingesperrt an einem Ort tief in uns, an dem wir sie die meiste Zeit über nicht wahrnehmen.
Nur dann, wenn sie ein Ventil suchen durch das sie auf sich aufmerksam machen. (Schlechte Angewohnheiten? Stress-Muster? Innere Unruhe? Anspannung? Körperliche Beschwerden wie Migräne? Rauchen?)
Eingesperrte Gefühle frei lassen.
Deshalb möchte ich Dich wissen lassen:
Der erste wichtige und notwendige Schritt für das „Auflösen“ von Unerwünschtem ist das Finden und Freilassen der beteiligten Emotionen.
Wie freilassen? Fühlen. Wahrnehmen. An die Oberfläche kommen lassen. Würdigen. Sie annehmen oder zumindest begrüßen, weil sie dir etwas Wichtiges sagen wollen. Statt sie weiter zu unterdrücken.
Denn: diese Emotionen in ihrer ganzen Energie sind an diesem Ort tief in uns (unser Unterbewusstsein) quicklebendig. Jeden Tag.
Oft sind Klienten dann überwältigt, von der Energie die sie in diesen Emotionen spüren. Kraftvolle Emotionen.
Und fragen sich: wollte ich das wirklich wissen, dass so eine Wut in mir ist? Oder: Was habe ich jetzt davon, dass ich jetzt wahrnehme, dass es eine große Traurigkeit in mir gibt? („Wäre sie doch lieber unterm Teppich geblieben!“)
Doch: Diese Emotion und auch diese Energie ist die ganze Zeit da. Auch wenn wir sie nicht bewusst mitkriegen. Sondern allenfalls den aufsteigenden Druck, durch den sie sich äußern… (o.g. Beispiel-„Probleme“)
Und jetzt stell Dir mal vor, welch Kraftakt Dein Unterbewusstsein aufbringen muss, um sie dort unten verborgen zu halten. Um die Teppichkante festzunageln, damit er dir nicht um die Ohren fliegt. Permanenter Druck-Ausgleich.
Energie freisetzen.
Was wäre, wenn Du diese Energie und Kraft plötzlich FÜR Dich nutzen könntest?
Was wäre, wenn Du nicht mehr einen Teil von Dir verdrängen müsstest, sondern Dir 100 % Deiner Persönlichkeit und Deinem Potential zur Verfügung stehen?
Bist Du bereit, unter Deinem Teppich mit dem Kärcher durch zu pusten?
Und wenn Du jetzt sagst: „Bei mir liegt da nix!“, dann wage mal folgendes Gedankenspiel: Da spricht der Teil in Dir, der Dir bewusst ist (so ungefähr 5 bis 10 Prozent).
Neugierig, was die restlichen 95 Prozent dazu sagen?
Herzlich, Sonja